Neue Wege

Neue Wege

Neue Wege.

Nicht nur auf diesem Blog, sondern ganz allgemein online ist es ruhig um mich geworden. So ruhig, dass sich einige sogar schon Sorgen machten. Deshalb kommt hier eine kleine Erklärung.

Eine Holzbrücke mit grünen Stricken rechts und links. Symbolbild für neue Wege.
Neue Wege.

RÜCKBLICK(E)

Dieser Blog hier ist uralt und von einem Mamablog zu einem Rezeptblog zu einem Foto- und Reiseblog geworden.
Immer mit dabei: das Wochenende in Bildern.
Ab und zu am Start: Umweltschutzthemen.

Anfang des Jahres wollte ich das letztere Thema noch weiter vertiefen und hatte X Artikel in den Entwürfen. Durch Twitch und YouTube geriet das aber in den Hintergrund und meine anfängliche Euphorie verschwand bzw. war die Zeit einfach nicht gegeben.

Was ich aber konsequent viele Jahre durchzog war das Wochenende in Bildern. Mit großen Abstand ist es das was hier auf dem Blog am meisten geklickt wird. Für mich selber eine Art Tagebuch, für die (quer durch Deutschland verstreute) Familie ein Einblick in unser Leben, für andere Inspiration und teilweise sogar Ritual.

Nebenbei noch lustiges auf Twitter und Mastodon gepostet, tägliche Stories auf Instagram gemacht und regelmäßige Beiträge geschrieben.

Von Januar bis August gab es konsequent jeden Donnerstag um 18 Uhr ein Video auf YouTube. Zeitweise 2 Videos pro Woche.
Ich habe mir Vormittage geblockt um auf Twitch streamen zu können. Manchmal mehrmals in der Woche.

Dazu Lohnarbeit, drei Kinder, Haus, Ehe, dies das.
Alles davon habe ich mit Herzblut getan, aber es kam der Moment an dem ich merkte, dass es zu viel ist.

Ich sitze mit einem pinken Pulli und einer Kamera mitten im Wald und lächel in die Kamera.
Lieber draußen mit der großen Kamera unterwegs, als Zuhause vorm Rechner.

SOCIAL MEDIA

Facebook habe ich bereits vor Jahren den Rücken gekehrt. Im Zuge der Selbstständigkeit habe ich mir wieder einen Account erstellt, aber diesen nie richtig genutzt.
Mittlerweile ist er wieder gelöscht.

Mastodon war für mich keine Alternative für Twitter, aber in den Anfängen ganz nett. Allerdings war Interaktion kaum bis gar nicht gegeben. Ich merkte wie ich immer öfter einfach nur sinnlos rumscrollte, kaum noch was gelesen habe und nichts mehr schreiben wollte.
Auch diesen Account löschte ich im Juli.

Twitter war vor vielen Jahren mein Safespace. Mein Austausch mit anderen Eltern. Mit anderen Nerds. Mit anderen Fotografen.
Doch es wurde toxischer denn je.
Egal was ich schrieb. Egal wie belanglos es war, es gab immer Menschen die sich auf den Schlips getreten fühlten.
Es gab Menschen die mir Rassismus unterstellten (weil ich Harry Potter mag).
Es gab Menschen die mir Sexismus unterstellten (weil ich meine Söhne als Jungs bezeichne und nicht neutral als Kinder).
Es gab Menschen die mir unterstellten eine Heuchlerin zu sein, weil ich vegetarisch lebte, aber nicht vegan. Weil ich Müll sammel, aber in den Urlaub fahre. Weil ich zu Fuß in den Kindergarten gehe, aber ein Dieselauto vor der Tür habe.

Als ich anfing auf meinem Blog Genderneutral zu schreiben oder viel mehr es zu versuchen, wurde ich auf der einen Seite angefeindet, warum ich das tue – Auf der anderen Seite angefeindet weil ich ein * statt eines | verwendete.
Es war schlichtweg egal was ich wo schrieb; es wurde bemängelt, beurteilt, verurteilt. Ständig. Von fremden Menschen, die mir plötzlich in die Timeline gespült worden sind.
Und ja, man kann drüber stehen. Man kann blocken, das tat ich auch immer wieder, aber irgendwann ist Feierabend. Meine Zeit war mir zu schade für sowas.

Instagram ist bisher die einzige Plattform, auf der ich noch nie schlechte Erfahrungen machen musste. Es herrscht viel Austausch, Verständnis, Kritik auf Augenhöhe und oh Wunder! Menschen verstehen sich, obwohl sie unterschiedliche Meinungen haben.
Deshalb ist das die einzige Social Media Plattform, die ich nicht gelöscht habe. Auf allen anderen werdet ihr mich nicht mehr finden.

Eine Nahaufnahme von einer Axt, die in einem Holzblog steckt.
Klarer Bruch mit Social Media.

YOUTUBE UND TWITCH

Dass YouTube und Twitch solange brach liegen war nicht von mir geplant. Meine donnerstags 18 Uhr Videos sollten auch im Urlaub nahtlos weitergehen.
Ebenso wollte ich gleich nach den Sommerferien wieder mit Twitch starten.
Beides macht mir unglaublich viel Spaß und beides vermisse ich sehr.

Doch im Urlaub kam ich zunächst mit dem Schnitt nicht hinterher – Zuhause machte Adobe zicken und ich hatte endgültig die Nase voll von dem Programm. Also suchte ich, nach über 13 Jahren, ein neues und wurde schnell fündig.
Aktuell lerne ich DaVinci und liebe es sehr!
Allerdings möchte ich die Videos nicht auf Teufel komm raus fertig schneiden, sondern mich tiefer mit Schnitt und allgemein Videografie beschäftigen. Deshalb wird es noch etwas dauern, bis die Videos aus Finnland online sind.

Auch mit Twitch wird es weitergehen. Im besten Fall noch im Oktober, spätestens aber im November. Wahrscheinlich aber immer spontan. Denn ich strukturiere ebenfalls beruflich um, was viel Zeit in Anspruch nimmt und auf dem aktuell mein gesamter Fokus liegt.

Ein einzelnes weißes Wollgras vor grünen Hintergrund.
Voller Fokus für neue Wege.

DER URLAUB IN FINNLAND

Wer mir auf Instagram folgt, der hat mitbekommen dass es mir Wochen vor der Reise mental sehr schlecht ging. Ich konnte mich für nichts aufraffen, hatte nicht mal Lust auf unseren Urlaub (was ein deutliches Alarmsignal war). Meine Zündschnur war sehr kurz, ich fühlte mich oft von alltäglichen Dingen überfordert. Mein Mann hatte sogar die Vermutung dass ich kurz vor einem Burnout stand und ich denke er hatte recht.

Ebenso wissen Follower, dass Lappland mit mir etwas gemacht hat…
Nach wie vor kann ich nicht genau beschreiben was der Monat dort mit mir gemacht hat, aber mir sind einige Dinge bewusst geworden (Achtung es wird hippiemäßig emotional):

In diesem Jahr habe ich meinen Mittleren eingeschult.
Die Zeit fliegt.
Ja, ich weiß das sagt man immer so salopp, aber es stimmt.
Wie viele Sommerferien werde ich noch gemeinsam mit meinen 3 Kids haben?
– Wie oft kommt das älteste Kind noch zu mir kuscheln und lässt sich die Bücher vorlesen die ich aktuell lese?
– Wie viele Schritte werde ich meinen Jüngsten noch in den Kindergarten begleiten, ehe er in die Schule kommt?
– Wie oft basteln wir noch Autos aus alten Kisten, bis sie ihren Führerschein haben?
– Wie oft machen wir noch Kinoabende, bis sie mit ihren Freunden um die Häuser ziehen?

Der intensive Urlaub hat mir gezeigt wie wertvoll die Zeit JETZT ist. Wie unwiederbringlich.
Durch das bewusste weglegen des Handys und nicht ständig Fotos oder Stories machen, genieße ich das alles im Moment viel intensiver.
Und ich habe nicht vor das zu ändern.

Es wird weiter Beiträge und Stories auf Instagram geben.
Es wird weiterhin Wochenende in Bildern auf diesem Blog geben.
YouTube, genau wie Twitch, verfolge ich ebenfalls.
Aber nicht mehr in dem Ausmaß, wie das zuvor passiert ist.

Eine kleine Holzbrücke, versteckt hinter ein paar Büschen. Symbolbild für neue Wege.
Neue Wege – Neue Ausrichtung.

Danke an alle die mir geschrieben haben. Die gefragt ob es mir gut geht. Die sich Sorgen machten.
Es geht mir gut. Sogar besser denn je! Ich hoffe ihr habt Verständnis für meinen neuen Weg und freue mich wenn ihr weiterhin Teil dessen bleibt.

Sonnige Grüße,
Chrissy

2 Gedanken zu „Neue Wege

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