Wandern mit Kindern – Motivation

Wandern mit Kindern – Motivation

Die Wandersaison ist im vollem Gange und ich werde oft gefragt woher meine Kinder die Motivation nehmen draußen unterwegs zu sein.
Hier ein paar Tipps und Tricks die bei uns (meistens) helfen.

3 Kinder laufen über einen steinigen Weg im Wald.
Wandern mit Kindern – Motivation

LÄUFT ES IMMER RUND?

Bevor ich mit meinen Tipps anfange möchte ich ganz klar betonen, dass das Sachen sind die für uns als Familie funktionieren. Es gibt keine allgemeingültigen Regeln oder DEN ultimativen Trick.
Außerdem haben wir auch schon Wanderungen abgebrochen oder haben ein Kind den ganzen Weg tragen müssen, weil die Motivation gen null war.
Ich weiß dass es auf Instagram und YouTube immer so aussieht, als würden meine Kinder den ganzen Tag freudig Berge hochlaufen und gemütlich im Wald spielen. Dem ist aber nicht immer so und ich halte nicht die Kamera auf meine Kinder wenn sie in Not sind, denn dann habe ich anderes zu tun.

Dennoch gibt es einige Kleinigkeiten die bei meinen Kindern (meistens) gut funktionieren und vielleicht ist ja auch etwas für euch dabei.

WER ÜBERNIMMT DIE PLANUNG?

Wir entscheiden meistens spontan wo unsere Wanderung startet und endet. Dabei halten wir uns oft an das Kind welches am wenigsten Motivation hat. Beziehen wir die Kinder mit ein und planen mit ihnen verschiedene Routen, ist die Motivation gleich höher.

Möchte jemand eine Ruine anschauen? Soll an einem Bach gematscht werden? Etwas zum Klettern? Am Ende ein Spielplatz? Wie lange wollen wir überhaupt laufen und wohin soll es gehen? Bergig? Waldig?
All diese Fragen kann man mit den Kindern klären.

Ein Kind mit einem Rucksack, der in der Natur hockt und mit einem Stift etwas in ein Notizbuch schreibt.
Gemeinsam mit den Kindern die Wanderung planen.

MIT EINBEZIEHEN

Die Jungs nehmen gerne ihre Rucksäcke mit. Diese kann man mit einer Lupe, Stöcken, Stift und Papier füllen.
Aber auch mit wichtigen Sachen für unterwegs. Einer trägt die Brezeln, der nächste die Wasserflasche, der dritte die Picknickdecke.
So trägt jeder buchstäblich etwas zur Gemeinschaft bei und ist wichtiger Bestandteil der Wanderung.

BESONDERE SNACKS

Es gibt Proviant welches wir nur dabei haben wenn wir wandern gehen. Früher war das Knoppers oder Pick Up. Heute gehen wir meistens vorher zum Bäcker und die Kinder dürfen sich etwas aussuchen. Oder wir machen unsere Outdoor-Sandwiches die besonders viel Energie liefern! Oder wir holen uns das leckerste saisonale Obst, welches die Gegend gerade zu bieten hat.

3 Schalen voll mit Erdbeeren.
Leckere Erdbeeren für ein besonderes Picknick.

KEINE PAUSEN PLANEN

Was mich früher immer sehr gestresst hat, war zu viel Planung. Denn dann wollte ich dass es auch genau so eingehalten wird.
Heute ist das anders; möchte ein Kind Pause machen, suchen wir uns eine Bank oder breiten die Decke aus. Manchmal machen wir 5 kurze oder längere Pausen auf einer Strecke von 4 Kilometern. Und das ist vollkommen in Ordnung. So kommt man immerhin dazu sich die Gegend etwas genauer anzuschauen und die Kinder weiterhin in die Planung mit einzubeziehen, damit sie die Motivation gar nicht erst verlieren.

KEINE VORWÜRFE

Was ich ebenfalls erst lernen musste: eine geplatzte Wanderung ist kein Weltuntergang.
Ist es wirklich SO wichtig am Ziel anzukommen? Nein, für uns nicht. Deshalb ist es absolut fehl am Platz den Kindern Vorwürfe zu machen:
„Wegen dir sind wir nicht zum Berggipfel gekommen!“
Mit euch kann man nicht wandern!“
„Wieso müssen wir immer abbrechen?“
Das einzige was man damit erreicht ist, dass die Kinder gar keinen Bock mehr haben.
Ich finde es viel wichtiger dass wir als Familie etwas gemeinsam machen. Dass wir draußen unterwegs sind. Dass wir uns bewegen und die Natur genießen. Ob wir nun am Ziel ankommen oder nicht ist Nebensache.

Niemals Vorwürfe für abgebrochene Wanderungen!

MOTIVATION UNTERWEGS

Sollte eines der Kinder unterwegs keine Motivation mehr haben, dann hilft es immer (ja, bisher wirklich immer) ein Thema aufzugreifen welches es gerade besonders spannend findet. Das kann Minecraft sein, das Klettern, Lego, ein Buch, eine Serie, dies das. Spielt keine Rolle. Aber wenn ihr wisst wofür euer Kind brennt und ihr stellt Fragen rund um dieses Thema, dann vergisst es die (Höhen)Meter und man ist wieder ein ganzes Stück vorwärts gekommen.

BÜCHER & APPS

Zugegeben mit einem Bestimmungsbuch laufe ich selten durch die Gegend, dafür natürlich mit meinen Kameras. Es werden zahlreiche Pflanzen und Tiere von mir fotografiert und später schaue ich dann was ich eigentlich vor der Linse hatte. Und genau das kann man mit Kindern wunderbar kombinieren. Das Handy oder eine Kamera in die Hand gegeben und dann können sie alles mögliche fotografieren. Sollte es unterwegs Internet geben, kann man mit Bestimmungsapps allerhand Blumen und Käfer identifizieren (ich nutze sehr gerne Google Lens oder Flora Incognita).
Dabei legen die Kinder wieder einige Meter zurück und alle lernen noch etwas nebenbei.

Ein kleines Kind hält eine schwarze Kamera fest. Ein größ0eres Kind steht dahinter und hilft.
Gemeinsam fotografieren und die Natur bestimmen.

FAZIT

Kinder brauchen die freie Bewegung draußen. Das ist nicht nur für den Körper wichtig, sondern auch für den Geist.
Außerdem lernen sie so die Natur zu schätzen. Und wer die Natur zu schätzen weiß, der wird sie auch schützen.

3 Kinder sitzen auf einem Felsen im Wald.
Mit Kindern die Natur genießen.

Sonnige Grüße,
Chrissy

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert