Ein Jahr Lady in Black

Ein Jahr Lady in Black

Am 15.01.2021 lag plötzlich und ohne Vorwarnung meine Lady vor der Haustür. Nun habe ich ein Jahr mit der Canon EOS R erlebt und bin immer noch ganz verliebt.

Ein Jahr Lady in Black – Canon EOS R – Frisch ausgepackt.

ALLER ANFANG IST ZAGHAFT

„She came to me one morning,
One lonely Sunday morning,
Her long hair flowing in the mid-winter wind.
I know not how she found me, for in darkness I was walking,
And destruction lay around me from a fight I could not win.“

Uriah Heep – Lady in Black
So beginnt eines meiner Lieblingslieder. Perfekter könnte es gar nicht passen. Und genau deshalb bekam die EOS R diesen Namen.

Ich weiß noch dass ich die Kamera am Anfang wie ein rohes Ei behandelt habe. Ich habe mich kaum getraut sie anzufassen, weil ich bloß nichts kaputt machen wollte. Wer meinen ersten Text auf meinem Blog kennt, der weiß dass ich ETWAS schusselig bin.
Außerdem wollte ich das Ganze zelebrieren. Ich wollte die Lady nicht einfach auspacken und loslegen. Ich wollte das in Ruhe machen. Deshalb habe ich auch gewartet bis meine Kinder im Bett waren und konnte mich dann voll und ganz auf die Kamera konzentrieren.

26 Jahre hatte ich auf diesen Moment gewartet.
Es mag lächerlich klingen, aber meine eigene Kamera in den Händen zu halten trieb mir tatsächlich Tränen in die Augen. Ich habe mir schlichtweg einen Lebenstraum erfüllt.

Mein erstes Selfie mit der Lady – Kurz nach dem auspacken.

ALLES WIRD GEKNIPST

Von nun an war die Lady also mein stetiger Begleiter. Wie ein kleiner Schatten. Anfangs noch in meinem ungemütlichen Kamerarucksack, später dann in der komfortablen Hüfttasche.
Mit dem 24-105mm Kit-Objektiv (nein, ich kaufte mir nicht gleich ein zweites Objektiv), habe ich alles fotografiert was mir vor die Linse kam. Zugegeben; Das war im Winter noch nicht sonderlich viel, aber die ein oder andere zugefrorene Pflanze, schöne Schnee-Landschaft oder gefrierende Seifenblasen gab es dann doch.
Und Himmel war ich stolz!
Jedes Foto war für mich schon als JPG und unbearbeitet ein voller Erfolg. Bis Dato hatte ich das mit der heiligen Dreifaltigkeit ISO, Blende und Verschlusszeit noch gar nicht richtig verstanden, aber mein Herz machte bei jedem Foto einen Hüpfer.

Eine Seifenblase gefriert.

LEARNING BY DOING

Je mehr Fotos ich machte, desto besser beherrschte ich die Kamera. Allerdings stellte ich auch fest, dass Fotos von anderen doch immer besser aussahen als meine eigenen. Wie geht das nochmal, dass man den Hintergrund unscharf bekommt? Wie friere ich Momente ein? Und so ein Makro-Objektiv wäre doch vielleicht auch was?!
Also zog ich mir wieder ein paar Videos rein, erhielt Hilfe auf Instagram und Twitter und dann kam der „Blubbel-Moment“ – Der Moment am Wasserschloss, als ich es am Weiher schaffte die Blubberblasen festzuhalten.
Ich habe richtig gejubelt! Vorbeikommende Reiter hielten mich wahrscheinlich für leicht wahnsinnig. Aber das war mir egal.

Und so zog es sich durch das gesamte Jahr. Von mal zu mal wurden die Lady und ich ein besseres Team. Die Handhabung erfolgte irgendwann wie von selbst. Das geschah nicht innerhalb von Wochen, sondern dauerte Monate. Selbst jetzt gibt es immer noch Aha-Momente, auch wenn sie deutlich weniger geworden sind.

ZUBEHÖR! GEBT MIR ZUBEHÖR!

Wer mich kennt, der weiß dass ich bei technischen Sachen ziemlich verloren bin. Wird eine neue Xbox angekündigt, sitze ich sabbernd vor dem Fernseher. Ne automatische Zahnbürste? Klar! Einen Saugroboter? Ich hätte gerne 3! Es gibt Spülmaschinen mit W-Lan und Licht? Die muss bei uns wohnen!
Natürlich mache ich auch nicht vor Kamerazubehör halt. Es fing an mit einer Handschlaufe, einem neuem Rucksack, ein zweites Objektiv (85mm f2 Macro), Stative, Ersatzakkus über Blitz, Gegenlichtblenden, LED Panel und so weiter.
Man kriegt mich relativ schnell mit solchen Kram, aber ich kaufe es tatsächlich nicht leichtfertig, sondern recherchiere mich dumm und dusselig. Und ich frage mich immer; Brauche ich es wirklich? In den meisten Fällen nutze ich alles. Mittlerweile sogar mein Stativ, welches lange Zeit in der Ecke stand. Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen den Blitz zu verwenden. Denn der liegt immer noch im Regal und wurde nur anfangs kurz ausprobiert. (Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich mir den nicht gekauft hätte. Mein Mann war der Meinung „ein echter Fotograf braucht auch einen Blitz!“ – Ich bin ihm sehr dankbar dafür und weiß dass ich das Teil eines Tages sehr zu schätzen wissen werde.)

Ich habe mir übrigens den Spaß gemacht und alles was ich letztes Jahr gekauft habe zusammengerechnet. Ohne den Preis der Kamera bin ich bei rund 2.500 Euro gelandet. Nur für Zubehör. Holla die Waldfee!
Dieses Jahr möchte ich doch etwas bescheidener sein. Ob das klappt? Selbstredend möchte ich nach wie vor ein Tele-Objektiv und eine weitere Schlaufe zum Tragen der Kamera (die Lady soll es schließlich gemütlich haben). Mal sehen was mir sonst noch vor die Linse kommt.

Ein Bruchteil meines Equipments.

EIN JAHR LADY IN BLACK

So verging das Jahr mit der Lady. Es gab kaum einen Tag ohne sie. Alleine schon wenn ich an all die Zeit an den Weihern denke. An die Schwäne. Die unzähligen Fotos der Schwäne. Diese wunderschönen Tiere, die ich früher nie richtig wahrgenommen habe.

Die Ängste die ich mit der Kamera überwunden habe. Sei es über Brücken zu laufen, in einer Gondel zu sitzen oder mich mit einem Haufen verrückter anderer Fotofreunden zu treffen. Der Podcast! Mit Matthias und Holger, der mir so ein wichtiger Termin geworden ist. Die Aufnahme bei Dein Sternenkind. Ich könnte ewig so weitermachen. Selbst wenn ich mal nicht zum Fotografieren rausgegangen bin, hatte ich sie in den Pfoten um mir die Einstellungen und Menüs anzuschauen. Ich machte Fotos Zuhause und baute dafür kleine Sets auf (zB bei den Seifenblasen oder dem Food Photography Workshop). Oder meine Kinder fotografierten. Oder mein Mann nahm sie mit.
Und so ist sie der kleine Star in unserer Familie, der einfach nicht mehr wegzudenken ist. Kein Ausflug ohne die Lady. Ob ich nun fotografiere oder nicht. Aber sie ist auf jeden Fall dabei.

Es ist unglaublich was dieser Gegenstand geschaffen hat. Ein einfaches technisches Gerät, welches mir das Jahr meines Lebens geschaffen hat.

Nun freue ich mich sehr auf dieses Jahr mit der Kamera und ich bin gespannt was wir für Abenteuer erleben werden.

Sonnige Grüße,
Chrissy

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